Die Neue Helvetica ist ein Klassiker, der zu vielen Gelegenheiten passt. Aber gerade weil diese Schrift so häufig eingesetzt wird, braucht es hin und wieder eine Alternative. Wir zeigen, welche serifenlose Fonts der Helvetica ähneln, aber gleichzeitig etwas Abwechslung bieten.

In vielen Fällen geht dem Einsatz der Helvetica-Alternativen nicht einmal eine bewusste Entscheidung voraus, der Griff zu diesem Font geschieht oft eher automatisch. Irgendwie passt er ja auch immer, wenn eine serifenlose Schriftart gefragt ist. Die Helvetica zählt zu den Serifenlosen bzw. Grotesk- oder Linear-Antiqua-Schriften, gilt als zeitlos, seriös und sachlich. Stimmt auch alles, aber die flächendeckende Verwendung ist auch etwas eintönig.

Dabei hat die ursprüngliche Helvetica sehr viel Potenzial, das sich mit der Nutzung im Computerzeitalter verflacht hat.

Inhalt des Artikels ‚Helvetica-Alternativen‘:

Helvetica-Hintergrund

Unter dem recht sperrigen Namen Neue Haas Grotesk brachten die Schweizer Max Miedinger und Eduard Hoffmann 1957 ihre Schrift als Bleisatz auf den Markt. Um sie international besser etablieren zu können, vermarktete die Haas’sche Schriftgiesserei sie ab 1960 Jahre als Helvetica.

Für Linoytpe, das den Font übernahm, wurde 1983 eine digitale Version geschaffen, die Neue Helvetica. Doch bereits vor der Digitalisierung wurden aus technischen Gründen Änderungen für die Setzmaschine von Linotype vorgenommen, so dass sich die Helvetica immer weiter von ihrer Original-Erscheinung entfernte.

Diese „Entfremdung“ bedauerten viele, nicht zuletzt die Linotype GmbH selbst. In ihrem Auftrag belebte der Schriftdesigner Christian Schwartz 2010 das Original wieder, indem er alle traditionellen Merkmale der Neuen Haas Grotesk in die neue digitale Version integrierte.

Mit dieser „echten“ Neuen Haas Grotesk, wie Linotype sie anpreist, haben wir bereits unsere erste Alternative. Einziger Nachteil, sie kostet – und zwar ab 65 Euro pro Schritftschnitt (zu beziehen über myfonts.com) Wem das zu teuer ist, der kann auf die Helvetica zurückgreifen.

Helvetica als Alternative zur Neuen Helvetica

Die Überarbeitung der Helvetica 1983 war nötig, da die vorhandenen Schnitte nicht hundertprozentig aufeinander abgestimmt waren. Die Helvetica vor eben jener Optimierung zur Neuen Helvetica ist heute kostenlos nutzbar, zumindest ihre Grundschnitte.

Unter der Lizenz GUST lässt sich die Helvetica – angereichert mit vielen Sonderzeichen – in Roman, Bold, Italic und BoldItalic herunterladen. Nur den neuen Namen sollte man sich merken, denn der ist etwas anders: Tex Gyre Heros.

Helvetica-Alternative "TeX Gyre Heros" by GUST e-foundry

TeX Gyre Heros

Dieser der Helvetica so ähnliche Font darf kommerziell genutzt werden (s. dazu auch Kommerzielle Nutzung: darauf sollten Sie bei Inhalten aus dem Netz achten).

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Neben den beiden oben erwähnten Helvetica-Alternativen haben Fontdesigner noch viele weitere Schriften erstellt, die der Helvetica möglichst nahe kommen sollen. Drei davon haben wir ausgesucht:

Helvetica Alternative "Aileron"
Alternative eins: Aileron
Helvetica-Alternative "Alte Haas Grotesk"
Alternative zwei: Alte Haas Grotesk
Helvetica-Alternative "Pontano Sans"
Alternative drei: Pontano Sans

 

Lufthansa Schriftzug auf einer Ihrer Flugzeuge
Auch die Lufthansa setzte lange auf die Helvetica als Unternehmensschrift. Als die Marke neu ausgerichtet wurde, entwickelte der Schriftgestalter Hannes von Döhren die Lufthansa Corporated, die der Helvetica sehr ähnlich sieht

Helvetica-Alternativen für mehr Abwechslung

Da uns die Helvetica so oft begegnet, sind alternative Fonts sehr gefragt. Hinsichtlich der Schriftwirkung sollte dieser die guten Eigenschaften des Sans-Serif-Klassikers besitzen, sich aber optisch spürbar von ihm unterscheiden. Eine Auswahl:

Helvetica-Alternative "Blogger Sans" by Sergiy Tkachenko für FirstSiteGuide

Blogger Sans

Dieser Font ist speziell für Headlines auf Internetseiten konzipiert. Blogger Sans bietet acht Schriftschnitte und unterstützt neben Deutsch noch viele weitere Sprachen, darunter auch exotischere wie Friesisch und Färöisch.

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Helvetica-Alternative "Fira Sans" by Carrois

Fira Sans

Der von Berliner Designern entwickelte Font ist auf die Erfordernisse des OS-Betriebssystems abgestimmt und auch auf mobilen Endgeräten sehr gut zu lesen. Bei der Verwendung von Mikroschriftgrößen müssen Mozillas Richtlinien beachtet werden: www.mozilla.org/en-US/styleguide/products/firefox-os/typeface/

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Font "Fivo Sans" by Alex Slobzheninov

Fivo Sans

Nach dem Willen des Designers wurde die Fivon Sans so neutral und einfach, dass sie sich nahezu in jeden Kontext einfügt, egal ob Print oder Online. Sieben Schriftschnitte erweitern die Anwendungspalette zusätzlich.

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Font "HK Grotesk" by Hanken Design Co.

HK Grotesk

Nachdem anfängliche Schwächen eliminiert wurden, ist die HK Grotesk eine gut lesbare Schrift mit hübschen Details, die sich vor allem für kürzere Texte eignet.

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Font "Roboto" by Christian Robertson

Roboto

Mit seinen gefälligen Formen ist Roboto aktuell sehr beliebt bei Internetauftritten, wie auch unsere Seite zeigt: Der Font wird bei den Überschriften hier in unserem Online-Magazin verwendet. Neben den zwölf Schnitten für diese Roboto-Familie entwarf Christian Robertson auch noch die Roboto Condensed und die Roboto Slab.

  • Lizenz: Apache License, Version 2.0,  Readme-Datei im Zip-Ordner
  • Download direkt als Zip-Datei
  • Fontformat: TTF
  • Design by Christian Robertson

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Font "Sources Sans Pro" by Paul D. Hunt für Adobe

Source Sans Pro

Der erste kostenlose Font von Adobe mit angenehmen runden Formen ist hauptsächlich für Benutzer-Oberflächen gedacht.

  • Lizenz: SIL Open Font License (http://scripts.sil.org),  Readme-Datei im Zip-Ordner
  • Download direkt als Zip-Datei
  • Fontformat: TTF
  • Design by Paul D. Hunt für Adobe

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Helvetica-Alternative "Work Sans" by Wei Huang

Work Sans

Der Typografie-Designer Wei Huang orientierte sich an frühen Groteskschriften wie denen der Bauerschen Gießerei oder von Stephensen Blake. Die Work Sans ist sowohl für Print als auch Online gedacht und für Bildschirmauflösungen optimiert. Der auffälligste Unterschied zur Helvetica besteht im kleinen geschlosssenen „g“.

  • Lizenz: SIL Open Font License (http://scripts.sil.org),  Readme-Datei im Zip-Ordner
  • Download direkt als Zip-Datei
  • Fontformat: OTF/TTF
  • Design by Wei Huang

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Die Fonts noch mal im direkten Vergleich:

Helvetica-Alternative "Blogger Sans"
Alternative eins: Blogger Sans
Helvetica-Alternative Fira Sans
Alternative zwei: Fira Sans
Helvetica-Alternative Fivo Sans
Alternative drei: Fivo Sans
Helvetica-Alternative "HK Grotesk"
Alternative vier: HK Grotesk
Helvetica-Alternative "Source Sans Pro"
Alternative fünf: Source Sans Pro
Helvetica-Alternative "Work San"
Alternative sechs: Work Sans

Alternativen zu weiteren berühmten Fonts finden Sie unter Kostenlose Alternativen zu Kauf-Fonts.