Urlaubsgrüße von der Familie, lustige Sprüche aus dem Buchladen oder die letzte postalische Aufmerksamkeit von Ihrem Lieblingsshop: Postkarten sind ein wahres Allroundtalent und für private und geschäftliche Zwecke gleichermaßen interessant. Wir zeigen Ihnen, warum die Karten nach wie vor im Trend liegen.

Die Postkarte begegnet uns in den unterschiedlichsten Formen und Farben. Ob klassisch in DIN A6 oder DIN lang, mit Reisemotiven oder ausgefallenen Illustrationen und Sprüchen. Die Kärtchen sind so vielfältig wie ihre Wege zu uns und wie die Menschen, von denen wir die Nachrichten erhalten. Anlass genug, die über 150-jährige Geschichte der Postkarten etwas näher zu betrachten. Dabei schauen wir sinnbildlich in private Briefkästen, aber auch auf die Einsatzmöglichkeiten von Postkarten im Marketing.

Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte der Postkarten

Bereits 1777 soll laut Worldpostcarddyay.com ein Graveur in Paris Grußkarten zum Versand mit der Post angeboten haben. Offensichtlich war dafür die Zeit aber noch nicht reif. Wer sich die Karten hätte leisten können, störte sich am fehlenden Kuvert. Die Dienerschaft hätte so die Texte auch lesen können, und zwar noch vor dem eigentlichen Adressaten.

Premiere in Österreich

Die erste Postkarte mit einer ähnlichen Form wie heute verschickte am 1. Oktober 1869 der öffentliche Postdienst in Österreich (Quelle: Fortunapost.com). Die Karte hatte auf einer Seite die Adresse und auf der anderen Seite eine Nachricht, aber kein Bild. Sie hieß damals noch „Correspondenzkarte“.

Internationaler Versand

Zunächst ließen sich die Karten nur innerhalb des eigenen Landes verschicken. Bilaterale Abkommen ermöglichten zudem den Austausch mit einzelnen anderen Ländern. Mit der Gründung des Allgemeinen Postvereins (später Weltpostverein) wurde 1874 ein Standardporto festgelegt und der Versand ins Ausland erleichtert. Postkarten fanden ab da ihren Weg kreuz und quer durch Europa.

Erstmals mit Bildern

In Deutschland verzichtete die Post 1872 auf ihr Druckmonopol. Private Unternehmen durften deshalb Postkarten herstellen. Damit kamen erstmals Bildmotive auf die Vorderseiten der Karten. Da sich dafür die effiziente Chromolithographie durchsetzte, wurden viele Postkarten in Deutschland gedruckt – oft mit dem Zusatz „Gruss aus“.

Eines der beliebtesten Motive im ausgehenden 19. Jahrhundert war übrigens der Eiffelturm. Zu seiner Premiere auf der Weltausstellung 1889 in Paris entwarf der Graveur Charles Libonis Postkarten mit Bildern des Monuments. Die Karten konnten Besucher direkt vom Eiffelturm aus verschicken.

Postkarten haben eine lange Geschichte

Neue Form

Mehr als 30 Jahre war die Vorderseite der Postkarte für den eigentlichen Text und die Rückseite ausschließlich für die Adresse vorgesehen. War also vorne drauf ein Bildmotiv, mussten die Schreiber ihre Texte drumherum platzieren.

Erst Anfang des 20. Jahrhunderts bekam die Karte ihre heutige Anordnung: Text und Adresse nebeneinander auf der Rückseite, die Vorderseite frei gestaltbar. Diese Aufteilung ermöglichte längere Texte, auch wenn die Karten immer mehr mit Illustrationen und Bildern versehen waren. Diese neue Form wurde 1902 im Vereinigten Königreich eingeführt, 1904 in Frankreich, 1905 in Deutschland und 1907 in den USA.

Postkarten heute

Inzwischen blickt die Postkarte auf eine mehr als 150-jährige Geschichte zurück. Ihre besten Zeiten erlebte sie zwischen 1885 und dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918. In diesem Zeitraum wurden jährlich Milliarden Postkarten verschickt.

Zum 150. Jubiläum veröffentlichte Eurostat Zahlen zur Produktion. Demnach wurden in der Europäischen Union im Jahr 2019 knapp 60 Millionen Postkarten gedruckt. Dabei liegt Schweden mit einem Anteil von 24 Prozent auf Platz eins, gefolgt von Deutschland (23 Prozent) und Spanien mit 20 Prozent. Die meisten Postkarten verschicken die Europäer in den Sommermonaten Juni bis August.

 

Postkarten im privaten Bereich

Trotz Messenger und Social-Media-Plattformen: Die Postkarten mit ihrer langen Geschichte kommen immer noch zum Einsatz – und zwar hauptsächlich in folgenden Funktionen.

Urlaubsgrüße

Für viele gehört es auch heute noch zum Urlaub, den Lieben daheim eine Ansichtskarte zu schicken. Ein digitaler Gruß ist zwar deutlich schneller versand, besitzt aber nicht die gleiche Wertigkeit. Gerade die Großeltern- und die jüngere Generation wählen gerne die gedruckte Karte.

Glückwünsche

An allererster Stelle stehen hier die Geburtstagskarten, dicht gefolgt von Weihnachtskarten. Außerdem fallen in diese Kategorie auch Ostergrüße, Neujahrswünsche und Gratulationen zu privaten Anlässen wie Hochzeit, Jubiläum, Umzug, Genesung etc.

Einladungen

Zu großen Feiern wie einem runden Geburtstag oder einer Hochzeit lädt man in der Regel nicht einfach nur per Messenger oder E-Mail ein. Da ist eher eine schöne Einladungskarte angemessen. In den meisten Fällen kommt diese jedoch nicht als offen lesbare Postkarte beim Empfänger an. Vielmehr steckt die Postkarte (oder gleich eine elegante Klappkarte) in einem Kuvert und gilt damit postalisch als Brief.

Die sogenannte Save-the-Date-Karte hingegen landet oft in Gestalt einer Postkarte im Briefkasten der Eingeladenen.

Save-the-Date-Postkarte 

Für unser Postkarten-Design haben wir einen Hintergrund aus Fotolia verwendet, unsere neutrale Vorlage für die Postkartenrückseite sowie die kostenlose Pinselschrift „Selima“.

Andere Funktionen

Manche Postkarten bekommen einen Platz als Deko-Objekt: coole Karten mit einem witzigen Spruch, Kunstkarten, Karten mit außergewöhnlichen oder besonders schönen Motiven. Sie hängen dann am Kühlschrank, an der Pinnwand und in manchen Fällen sogar eingerahmt an der Wand. Gut machen sich solche Postkarten auch als Lesezeichen. Und verschicken lassen sich die Postkarten auch noch – einfach so an einen lieben Menschen.

Was schreibe ich nur?

Die Karte ist da – jetzt fehlt nur noch der Text? In unseren Vorlagen und Textbausteinen finden Sie zahlreiche Anregungen:

5 Einsatzmöglichkeiten für Postkarten im Marketing

Nicht nur im privaten Umfeld sind Postkarten mit ihren mehr als 150 Jahren Geschichte ein gern gesehenes Medium. Auch für Marketingzwecke eignet sich das Printmedium hervorragend:

1. Postkarten als Mailing

Es muss nicht immer der klassische Werbebrief sein. Besondere Aktionen zur Kundengewinnung, Kundenbindung oder Kundenrückgewinnung können auch mit Postkarten versandt werden. Während Werbebriefe in der Hauspost oft untergehen, stechen Postkarten – gerade in besonderen Formaten – aus der Masse heraus. Netter Effekt: Die Postkarten können gleichzeitig als Response-Element verwendet werden.

2. Freecards im Umfeld der Zielgruppe

Freecards, also kostenlose Postkarten, liegen in öffentlichen Räumen wie Kneipen, Restaurants oder Bars zum Mitnehmen aus. Aber auch in Hochschulen und Universitäten oder auf Messen sind kostenlose Ansichtskarten immer wieder zu finden. Das Besondere an den Kärtchen: Sie werden auf den ersten Blick nicht als Werbung wahrgenommen. Aufgrund ihrer kreativen Gestaltung werden die Karten wie oben erwähnt meist sichtbar platziert, sodass sie und damit auch die Marke dahinter jederzeit präsent sind.

3. Postkarte als Anzeigen-Element

Haben Sie schon mal eine Zeitschrift durchgeblättert und sind dabei auf eine Postkarte gestoßen – lose oder auf eine Anzeige geklebt? Dann sind Sie entweder mit „Add a card“-Postkarten in Berührung gekommen, also mit Postkarten, die während der Zeitschriftenherstellung auf die Anzeige geklebt und vom Leser abgelöst werden können. Oder auf „See and Write“-Postkarten, die im Gegensatz zu den „Add a card“-Exemplaren einzeln eingeklebt werden. Eine andere beliebte Variante sind Postkartenbeihefter, die vor die Anzeige geheftet werden.

4. Postkartenaufkleber

Auch ein beliebtes Medium im Marketing-Mix sind Postkartenaufkleber. Auf den ersten Blick kaum von seinem klassischen Gegenstück zu unterscheiden, kann die Vorderseite abgezogen und auf einen Gegenstand geklebt werden. Die Rückseite steht für Ihren persönlichen Gruß zur Verfügung. Besonders werbewirksam sind beispielsweise schicke Aufkleber für Laptops und Aktentaschen.

Unser Tipp: Möchten Sie die Postkarte selbst nicht als Response-Element verwenden, planen Sie einen Link auf Ihre Webseite zum Beispiel per QR-Code mit in die Gestaltung ein. Außerdem lassen sich Postkartenkampagnen wunderbar mit anderen Medien kombinieren: Wie wäre es beispielsweise mit einem passenden Poster?

5. Guerilla-Marketing mit Postkarte

Guerilla-Marketing ist eine sehr moderne Marketingform, die einen Überraschungseffekt als Ziel hat und eine hohe Aufmerksamkeit verfolgt. Verteilt oder versandt sollen Postkarten als Guerilla-Marketing-Maßnahme das abgebildete Thema primär ins Gespräch bringen, damit vom Empfänger aktiv nach weiteren Informationen gesucht wird.

Postkarten mit Geschichte selbst gestalten

Wunderschöne Postkarten können Sie auch selbst gestalten, wenn Sie kein Grafikdesignstudium absolviert haben. Mit unserem Online-gestalten-Tool können Sie kinderleicht kreativ werden:

Postkarten online gestalten

Sie wählen zwischen verschiedenen Layoutvorlagen, Farben und Schriften und laden dazu Ihre eigenen Bilder, Texte und Ihr Logo hoch:

Poskarten_Geschichten_online-gestalten

Falls Ihnen noch ein passendes Foto fehlt, werden Sie bestimmt etwas Passendes in der Bilddatenbank Shutterstock finden. Deren professionelle Fotos dürfen Sie nämlich für Ihren Entwurf kostenfrei nutzen.

Dieser Artikel wurde erstmals am 17. April 2017 veröffentlicht und im Mai 2023 aktualisiert.